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FORUM - Heraldisch-Genealogische Gesellschaft ADLER

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Sitzliste Ah. Déjeuner am Samstag, 1. Juni 1918

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3 Monate 2 Wochen her - 3 Monate 2 Wochen her #30 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

Biographische Anmerkungen

Linke Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

Obersthofmeister Freiherr von Leonrod
Obersthofmeister König Ludwigs III. von Bayern.

Wilhelm Freiherr von Leonrod (1865-1943), 1886 Leutnant, 1900 Rittmeister, 1908 Major, 1912 königlicher Flügeladjutant, 1913 Oberstleutnant und Oberstallmeister, 1914 Obersthofmeister König Ludwigs III. von Bayern.

Quellen:
d-nb.info/gnd/136637469
www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexi...at_(19._Jahrhundert)
www.zobodat.at/pdf/MGSL_124_0467-0475.pdf

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3 Monate 2 Wochen her - 3 Monate 10 Stunden her #31 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

Biographische Anmerkungen

Linke Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

Minister Graf Burián
Minister des Äußeren (vormals Finanzminister)

Stephan Burián von Rajecz, geboren am 16. Januar 1852 im damals ungarischen Stampfen (heute Stupava in der Slowakei), war eine zentrale Figur in der späten Habsburgermonarchie. Aus altungarischem Adel stammend, schlug er eine klassische diplomatische Laufbahn ein und durchlief die k.u.k. Konsularakademie, bevor er erste Stationen in Alexandria, Bukarest, Belgrad und Moskau absolvierte. Seine tiefe Kenntnis der Balkanregion sollte sein weiteres Wirken maßgeblich prägen.
Zwischen 1887 und 1903 war Burián als Gesandter in Sofia, Stuttgart und Athen tätig. 1903 wurde er zum gemeinsamen Finanzminister der Doppelmonarchie ernannt – ein Amt, das ihm nicht nur wirtschaftliche Verantwortung übertrug, sondern ihn auch mit der Verwaltung von Bosnien und Herzegowina betraute, das 1908 offiziell annektiert worden war. Seine Verwaltungspolitik dort galt als vergleichsweise gemäßigt und war auf lokale Mitbestimmung ausgerichtet, stieß jedoch auf Widerstände innerhalb der kaiserlichen Bürokratie. Nach Meinungsverschiedenheiten trat er 1912 zurück, übernahm jedoch 1916 unter Kaiser Karl I. erneut das Amt für zwei Jahre.
Besondere Bedeutung erlangte Burián während des Ersten Weltkriegs. 1913 wurde er „Minister a latere“ – ein Bindeglied zwischen Wien und Budapest –, und war in dieser Funktion wesentlich an der Vermittlung zwischen den Reichshälften beteiligt. Nach dem Rücktritt Leopold Berchtolds übernahm Burián am 13. Januar 1915 das Amt des k.u.k. Außenministers. Seine Politik war geprägt von einer Mischung aus Härte und Pragmatismus: Er lehnte etwa Gebietsabtretungen an Italien ab, unterstützte jedoch die Idee eines polnischen Königreichs unter habsburgischer Krone. Auch Friedensverhandlungen über neutrale Kanäle wie die USA strebte er an – doch letztlich scheiterten viele dieser Initiativen am zunehmenden Einfluss Deutschlands und an der inneren Erstarrung der Monarchie.
1916 musste Burián dem deutschen Druck weichen und zurücktreten. Doch nach der sogenannten „Sixtus-Affäre“ kehrte er im April 1918 ein zweites Mal als Außenminister zurück. In dieser letzten Phase versuchte er, einen Kompromissfrieden auf Basis der 14 Punkte von US-Präsident Wilson herbeizuführen. Am 5. Oktober 1918 veröffentlichte er einen offiziellen Friedensappell – ein letztes Aufbäumen der alten Ordnung, das jedoch keine Wirkung mehr entfaltete. Nur wenige Wochen später, am 24. Oktober 1918, legte er sein Amt nieder. 1918 wurde ihm der Grafenstand verliehen.
Nach dem Krieg zog sich Burián aus dem öffentlichen Leben zurück. Er widmete sich der Niederschrift seiner Erinnerungen, die 1923 unter dem Titel „Drei Jahre aus der Zeit meiner Amtsführung im Kriege“ erschienen. In diesen Memoiren gewährt er tiefe Einblicke in die politischen Abgründe und diplomatischen Mühen der späten Monarchie. Eine englische Fassung („Austria in Dissolution“) erschien zwei Jahre später.
Stephan Burián starb am 20. Oktober 1922 in Wien. Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Seine Persönlichkeit galt als ernst, sachlich und pflichtbewusst – ein Mann, der in schwierigen Zeiten Verantwortung übernahm und dessen diplomatisches Wirken heute als vielschichtig, aber auch als Ausdruck des Zwiespalts einer untergehenden Großmacht gesehen wird.

Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Stephan_Buri%C3%A1n
alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=shb&...918&page=747&size=45

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3 Monate 2 Wochen her - 3 Monate 10 Stunden her #32 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

Biographische Anmerkungen

Linke Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

Kriegsminister Freiherr von Stöger-Steiner
Generaloberst Freiherr von Stöger-Steiner, Kriegsminister

Rudolf Stöger (‑Steiner von Steinstätten) wurde am 26. April 1861 in Pernegg an der Mur (Steiermark) geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters zog seine Mutter in zweiter Ehe mit Joseph Steiner von Steinstätten zusammen, der Rudolf zur Militärkarriere inspirierte. 1879 begann er seine Ausbildung an der Kadernschule in Liebenau, trat als Leutnant in das k.u.k. Heer ein und spezialisierte sich auf Ballistik und Artillerie. Bereits in den 1890er Jahren machte er sich als Offiziersausbilder an der Kriegsschule in Wien einen Namen.
1892 wurde er nach Adoption als Rudolf Stöger‑Steiner Edler von Steinstätten adelserheblich. Im Jahr 1918 wurde er sogar in den Freiherrenstand erhoben. In Graz heiratete er Maria Magdalena von Link, das Paar hatte zwei Kinder.
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 führte er die k.u.k. 4. Infanterie-Division in Galizien – u. a. bei den Schlachten von Krasnik und Komarów – und leistete sich den Respekt seiner Vorgesetzten für seine Führungskraft. Im Sommer 1915 übernahm er das XV. Korps an der Isonzofront, wo es ihm gelang, zahlreiche italienische Angriffe abzuwehren und eine Kommandostelle eingenommen wurde, die später seinen Namen trug – die „Stöger-Steiner-Höhe“ in Slowenien.
Am 12. April 1917 stieg er zum k.u.k. Kriegsminister auf – als Kompromisskandidat für den neuen Kaiser Karl I. In dieser Funktion baute er das Ministerium organisatorisch um und setzte sich mit zentralen Problemen auseinander: Versorgungslage, Versorgungsknappheit und wachsende Unruhen. Persönlich berief er den Juristen Hans Kelsen als Berater – doch in der parlamentarischen Praxis zeigte sich seine militärische Professionalität als wenig geeignet für politische Grabenkämpfe.
Noch im Januar 1918 zog er sieben Infanterie-Divisionen zur Unterdrückung von Streikbewegungen aus den Kampfgebieten ab – ein deutliches Zeichen für das kriselnde Innenland.
Sein Amt endete offiziell am 11. November 1918, als Kaiser Karl auf Staatshandlungen verzichtete und die Monarchie implodierte.
Nach dem Krieg zog sich Stöger-Steiner aus politischen Ämtern zurück und verbrachte seine letzten Lebensjahre in Graz. Er verstarb am 12. Mai 1921 und wurde auf dem Zentralfriedhof in Graz in einem Ehrengrab beigesetzt.

Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_St%C3%B6ger...on_Steinst%C3%A4tten
www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4387229
www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4402270

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3 Monate 2 Wochen her - 3 Monate 10 Stunden her #34 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

Biographische Anmerkungen

Rechte Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

Minister-Präsident Dr. von Seidler
Universitätsprofessor Dr. Ernst Seidler von Feuchtenegg, Ministerpräsident

Ernst Seidler Ritter von Feuchtenegg wurde am 5. Juni 1862 in Schwechat bei Wien geboren. Der Sohn eines Richters studierte an der Universität Wien Rechtswissenschaften und promovierte 1887 zum Dr. jur. – unter anderem beeinflusst von dem Nationalökonomen Carl Menger. Früh engagierte sich Seidler in der Finanzverwaltung und der Wirtschaftskammer, später im k. k. Ackerbauministerium, wo er sich mit Handelspolitik, Wasserrecht und Verwaltungsreformen befasste. 1901 habilitierte er sich im Verwaltungsrecht, 1908 stieg er zum Sektionschef auf. 1916 erhielt er den Österreichischen Ritterstand mit "von Feuchtenegg".
Seine politische Karriere erreichte 1917 ihren Höhepunkt, als Kaiser Karl I. ihn zum Ministerpräsidenten der österreichischen Reichshälfte (Cisleithanien) ernannte. In dieser schwierigen Zeit des Ersten Weltkriegs versuchte Seidler, die zerbrechende Donaumonarchie durch eine Verwaltungsreform zu stabilisieren. Ziel war eine Umstrukturierung der Vielvölkerstaatlichkeit in "autonome Kreise", in denen nationale Gruppen größere Selbstverwaltung erhalten sollten – ein ambitionierter Plan, der jedoch nie umgesetzt wurde.
Seidlers Amtszeit war geprägt von Konflikten: mit dem Außenminister Czernin, mit nationalen Bewegungen der Slawen und Tschechen, und mit der zunehmenden Versorgungskrise. Sein Versuch, tschechische Politiker zu amnestieren, scheiterte ebenso wie der Versuch, den inneren Zusammenhalt zu stärken. Besonders fatal wirkte sich der sogenannte "Brotfrieden" mit der Ukraine aus, bei dem österreichisches Gebiet an die Ukraine abgetreten wurde – ein Schritt, der die Unterstützung durch die polnischen Abgeordneten kostete. Am 25. Juli 1918 trat Seidler zurück.
Danach wurde er noch zum Kabinettsdirektor Kaiser Karls berufen und beteiligte sich an dessen Reformplänen – etwa dem "Völkermanifest" vom Oktober 1918. Nach dem Zerfall der Monarchie zog sich Seidler aus der Politik zurück. Er blieb aber publizistisch und wissenschaftlich aktiv und engagierte sich in Industrie- und Finanzkreisen. Sein 1930 erschienenes Werk "Die sozialwissenschaftliche Erkenntnis" zeigt ihn als politischen Denker im Spannungsfeld zwischen Recht, Verwaltung und Gesellschaft.
Ernst Seidler verstarb am 23. Jänner 1931 in Wien nach zwei Schlaganfällen. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Dornbacher Friedhof. Aus seiner Ehe mit Theresia gingen drei Kinder hervor – darunter Alma Seidler, eine gefeierte Schauspielerin am Wiener Burgtheater.
Seidler war ein typischer Vertreter des k. k. Beamtenadels: nüchtern, sachlich, von deutschnationaler Haltung geprägt – und doch von dem Anspruch beseelt, das Auseinanderfallen der Monarchie mit reformerischer Vernunft zu verhindern. Sein Wirken bleibt ein Lehrstück für das Scheitern administrativer Ordnung angesichts nationaler Selbstbestimmung und historischer Umbrüche.

Quellen:
www.biographien.ac.at/oebl/oebl_S/Seidle..._Ernst_1862_1931.xml
de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Seidler_von_Feuchtenegg
alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=shb&...918&page=784&size=45

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3 Monate 2 Wochen her - 3 Monate 10 Stunden her #35 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

Biographische Anmerkungen

Linke Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

General-Adjutant Freiherr von Zeidler
Generalmajor, Genie-Offizier, General-Adjutant des Kaisers.

Erwin Zeidler von Görz, geboren in Wien am 8. Februar 1865, als Sohn eines Professors, gestorben in Villach am 3. Januar 1945. Zeidler war ein österreichischer Offizier und Festungsexperte. Er diente jahrzehntelang im Ingenieurkorps der k.u.k. Armee – also bei jenen Truppen, die für den Bau von Festungen, Brücken und Verteidigungsanlagen zuständig waren.
Er besuchte eine Militärschule für technische Offiziere und wurde 1885 Leutnant. Schon früh übernahm er Verantwortung bei Bauprojekten im heutigen Montenegro, Bosnien und Dalmatien. Mit der Zeit wurde er Lehrer an einer Offiziersschule, Festungsbauer und schließlich General.
Im Ersten Weltkrieg kämpfte er zunächst auf dem Balkan und später an der Isonzo-Front gegen Italien. Dort wurde er für seinen klugen und tapferen Einsatz besonders bekannt.
Ein Höhepunkt war die Verteidigung von Görz (heute Gorizia in Italien) im Jahr 1916 – eine besonders gefährliche Aufgabe, die er mit Geschick und Mut meisterte.
Für seine Leistungen erhielt er den Militär-Maria-Theresien-Orden, die höchste Tapferkeitsauszeichnung der Monarchie. Damit wurde er 1916 in den Freiherrenstand mit "Freiherr von Görz“ stand erhoben.
Nach dem Ende der Monarchie zog er sich zurück und lebte in Villach. 1940 ehrte ihn die deutsche Wehrmacht mit dem Titel „General der Infanterie“. Er starb 1945, kurz vor Kriegsende.
In Villach erinnert heute eine Straße an ihn: die Zeidler-von-Görz-Straße.

Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Erwin_Zeidler_von_G%C3%B6rz
www.austro-hungarian-army.co.uk/biog/zeidler.htm
www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4394964
www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4394965

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3 Monate 2 Wochen her - 3 Monate 10 Stunden her #36 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

Biographische Anmerkungen

Linke Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

Minister Graf Zichy
Minister am Allerhöchsten Hoflager

Aladár (Albert) Graf Zichy de Zich et Vásonkeő (1864–1937) war eine zentrale Gestalt der konservativ-katholischen Politik Ungarns in der späten Habsburgerzeit und der Zwischenkriegszeit. Geboren am 4. September 1864 in Nagyláng, stammte er aus einer bedeutenden katholischen Adelsfamilie. Nach dem Besuch des Zisterziensergymnasiums in Stuhlweißenburg studierte er Rechtswissenschaften in Straßburg, Innsbruck und Budapest sowie Landwirtschaft in Halle an der Saale. Bereits 1893 wurde er erbliches Mitglied des ungarischen Magnatenhauses und mit dem Titel eines k.u.k. Kämmerers ausgezeichnet. 1907 folgte die Ernennung zum Geheimen Rat.
Sein politisches Wirken begann im ungarischen Abgeordnetenhaus, dem er von 1896 bis 1910 angehörte. Nach dem Rücktritt seines Verwandten János Graf Zichy übernahm Aladár 1903 den Vorsitz der katholischen Volkspartei, die er bis zu ihrer Auflösung 1918 führte. In dieser Rolle profilierte er sich als entschiedener Vertreter einer konservativ-monarchistischen Linie und wandte sich gegen staatsrechtlich-nationalistische Strömungen. Als Mitbegründer der parteiübergreifenden Agrargruppe der Großgrundbesitzer war er zudem ein wichtiger Akteur in agrarpolitischen Fragen. In den Jahren 1904 bis 1906 war er einer der Wortführer der parlamentarischen Opposition.
Regierungsverantwortung übernahm er zweimal als „Minister am Allerhöchsten Hoflager“ – zuerst von 1906 bis 1910 im zweiten Kabinett von Sándor Wekerle, dann erneut zwischen 1917 und 1918. Im Jahr 1917 bekleidete er zudem kurzzeitig das Amt des Ministers für kroatische Angelegenheiten. Mit seinem Einsatz für eine auf dem Katholizismus beruhende, sozial konservative Ordnung prägte er den Kurs der Volkspartei maßgeblich.
Zichy war auch ein engagierter Wirtschaftspolitiker. 1901 gründete er die Christliche Konsumgenossenschaftszentrale Transdanubiens mit dem Ziel, Kleinbauern durch wirtschaftliche Selbsthilfeorganisationen zu stärken. Bis 1918 entstanden unter seiner Führung rund 300 Genossenschaften. 1918 vereinigte sich diese Bewegung mit der überregionalen Genossenschaftsorganisation Hangya, der er von 1925 bis 1934 als Präsident vorstand.
Nach der Ausrufung der Räterepublik 1919 engagierte sich Zichy aktiv in Szeged im Widerstand gegen das kommunistische Regime. Im Auftrag Frankreichs arbeitete er an einer Verfassungsgrundlage für die Gegenregierung und leitete das Ungarische Nationalkomitee. Nach dem politischen Umbruch zog er sich weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurück und widmete sich privaten Studien sowie dem Familiengut in Vajta.
Auch abseits der Politik blieb er gesellschaftlich aktiv: Von 1905 bis 1918 war er Vorsitzender des Ungarischen Landesvereins für Bienenzucht und ab 1925 Präsident der St.-Stephans-Gesellschaft. Nach der Wiedereinführung des Oberhauses 1927 nahm er dort erneut Platz und wurde eine der prägenden Stimmen der legitimistischen Bewegung, die die Rückkehr der Habsburger anstrebte.
Aladár Zichy war zweimal verheiratet: 1893 mit Henriette Gräfin Hunyady von Kéthely (†1910) und ab 1917 mit Ilona Gräfin Wenckheim. Er starb am 16. November 1937 in Budapest. Sein Lebensweg spiegelt nicht nur die politischen Spannungen seiner Zeit, sondern auch das Ringen um eine wertebasierte Ordnung zwischen Monarchie, Kirche und bäuerlicher Selbsthilfe.

Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Alad%C3%A1r_Zichy
www.biographien.ac.at/oebl/oebl_Z/Zichy-...Aladar_1864_1937.xml

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