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FORUM - Heraldisch-Genealogische Gesellschaft ADLER

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Sitzliste Ah. Déjeuner am Samstag, 1. Juni 1918

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3 Monate 2 Wochen her - 3 Monate 10 Stunden her #37 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

Biographische Anmerkungen

Rechte Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

General-Adjutant Prinz Lobkowitz
Feldmarschallleutnant, General-Adjutant seiner Majestät des Kaisers

Maria Zdenko Vinzenz Kaspar Prinz von Lobkowitz, Herzog zu Raudnitz wurde am 5. Mai 1858 in Wien geboren – als Angehöriger eines der ältesten böhmischen Adelsgeschlechter. Seine militärische Laufbahn begann früh: 1876 trat er in das kaiserliche Dragonerregiment ein und stieg über die Jahre in verschiedenen Kavallerieeinheiten bis zum Oberstleutnant auf. Neben seiner Offizierskarriere wurde er 1907 Kammerherr des Erzherzogs Karl Franz Josef – eine Rolle, die ihn zu einem der engsten Vertrauten des späteren Kaisers Karl I. machte.
Als Karl im November 1916 den Thron bestieg, wurde Lobkowitz zu seinem Generaladjutanten ernannt. In dieser Funktion begleitete er den jungen Monarchen an die Fronten des Ersten Weltkriegs und nahm an bedeutenden militärischen und diplomatischen Missionen teil. Für seine Verdienste erhielt er höchste Auszeichnungen, darunter 1918 das renommierte Orden vom Goldenen Vlies.
Mit dem Ende der Monarchie im Herbst 1918 stand auch Zdenko Lobkowitz vor einem Wendepunkt. Er entschied sich bewusst für die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft – ein Schritt, den nicht alle seiner Standesgenossen gingen. Als überzeugter Katholik engagierte er sich in der neuen Republik in christlich-sozialen Kreisen und lebte fortan zurückgezogen in Prag-Smíchov.
Auch sein familiäres Leben war geprägt von Tradition und Pflichtbewusstsein. Mit seiner Gattin Pauline von Schönborn-Wiesenthal hatte er sechs Kinder, darunter zwei Söhne, die im Ersten Weltkrieg fielen. Seine Tochter Zdenka führte das Familienerbe weiter, ebenso sein überlebender Sohn Erwein.
Zdenko Lobkowitz verstarb am 13. August 1933 in Harrachov im Riesengebirge. Er hinterließ nicht nur ein beeindruckendes militärisches Vermächtnis, sondern auch das Bild eines Mannes, der im Spannungsfeld von altem Reich und neuer Republik Haltung bewahrte – treu seinen Idealen, seiner Familie und der Geschichte, der er entstammte.

Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Zdenko_Lobkowitz
biographien.ac.at/oebl/oebl_L/Lobkowitz_Zdenko_1858_1933.xml
alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=shb&...918&page=410&size=45

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3 Monate 2 Wochen her - 3 Monate 11 Stunden her #38 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

Biographische Anmerkungen

Rechte Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

General-Adjutant GdK von Walther
General der Kavallerie – Vortragender Generaladjutant des Königs Ludwig III. von Bayern



Wilhelm Karl Georg Walther von Walderstötten wurde am 5. August 1858 in Bayern geboren und trat am 19. März 1878 als Portepée-Fähnrich in das 3. Königlich Bayerische Chevaulegers-Regiment „Herzog Maximilian“ in Freising ein. Bereits ein Jahr später wurde er zum Sekonde-Lieutenant befördert. Früh zeigte sich seine Begabung im Reitsport, was ihn 1886 an die Equitationsanstalt in München führte – Bayerns renommierte Reitschule.
Seine militärische Laufbahn war geprägt von stetigem Aufstieg und wachsendem Vertrauen seitens der bayerischen Krone. Als Regimentsadjutant, später Eskadronchef und schließlich Stabsoffizier im 1. Schweren Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ zeichnete er sich durch Disziplin, Loyalität und Organisationstalent aus. Verschiedene Verwendungen als Adjutant bei höheren Stäben, u. a. im Generalstab von Prinz Arnulf, führten ihn immer näher an das Zentrum der Macht.
Im Jahr 1908 wurde Walderstötten zum Flügeladjutanten von Prinzregent Luitpold ernannt – ein Wendepunkt, der ihn dauerhaft in den innersten Zirkel der bayerischen Monarchie brachte. Nach dem Tod Luitpolds 1912 wurde er auch Adjutant und später vortragender Generaladjutant von dessen Nachfolger, Prinzregent Ludwig, dem späteren König Ludwig III. Diese Rolle behielt er auch während des Ersten Weltkriegs bei.
Während des Krieges bekleidete er weiterhin die Position des vortragenden Generaladjutanten, was ihn zum engsten militärischen Berater des Königs machte. Er war zuständig für die Übermittlung vertraulicher militärischer Informationen, koordinierte Audienzen und trat als Repräsentant des Hofes in Erscheinung. In dieser Zeit wurde er vielfach ausgezeichnet – u. a. mit dem Königlich Bayerischen Militär-Verdienst-Orden 1. Klasse mit Schwertern (1917), dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und dem österreichischen Leopold-Orden mit Kriegsdekoration.
Am 17. Januar 1917 wurde er zum General der Kavallerie befördert – dem höchsten Rang, den ein bayerischer Kavallerieoffizier erreichen konnte.
Nach dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 und dem Ende der Monarchie trat Walderstötten am 29. November 1918 außer Dienst. Er verstarb am 13. März 1942.

Quellen:
prussianmachine.com/akb/walther.htm
de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_...n_Walderst%C3%B6tten

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3 Monate 2 Wochen her - 3 Monate 10 Stunden her #39 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

Biographische Anmerkungen

Linke Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

Erzherzogin Maria Josepha
Witwe von Erzherzog Otto, Mutter von Kaiser Karl I.

Maria Josepha Luise Philippine Elisabeth Pia Angelica Margaretha Prinzessin von Sachsen, Erzherzogin von Österreich, wurde am 31. Mai 1867 in Dresden geboren. Als Tochter des späteren Königs Georg von Sachsen und der portugiesischen Infantin Maria Anna wuchs sie in einer streng katholischen Umgebung auf – geprägt von Pflichterfüllung, Frömmigkeit und der Erwartung, dem höfischen Ideal zu entsprechen.
Im Alter von nur 19 Jahren heiratete sie am 2. Oktober 1886 in Dresden ihren Cousin, Erzherzog Otto Franz von Österreich, den jüngeren Bruder des Thronfolgers Franz Ferdinand und Enkel Kaiser Franz Josephs. Die Ehe war von Beginn an schwierig: Während Maria Josepha ein zurückhaltendes, religiös geprägtes Leben führte, war Otto Franz für seinen ausschweifenden Lebensstil und zahlreiche Affären berüchtigt. Trotz der Spannungen brachte sie zwei Söhne zur Welt – darunter den späteren Kaiser Karl I. von Österreich.
Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1906 zeigte Maria Josepha große Würde und fand Halt in ihrer tiefen Religiosität. In den Jahren des Ersten Weltkriegs engagierte sie sich intensiv für das Rote Kreuz und verwandelte das Wiener Augartenpalais in ein Lazarett für verwundete Soldaten. Ihre wohltätige Arbeit und ihr bescheidenes Auftreten verschafften ihr hohe Anerkennung – auch über die Grenzen des Hofes hinaus.
Nach dem Ende der Monarchie 1918 begleitete sie ihren Sohn ins Exil. Sie lebte zunächst in der Schweiz, später in Bayern, wo sie ihren Lebensabend im Schloss Wildenwart im Chiemgau verbrachte. Dort verstarb sie am 28. Mai 1944, nur wenige Tage vor ihrem 77. Geburtstag. Ihre letzte Ruhestätte fand sie – wie viele Angehörige des Hauses Habsburg – in der Kapuzinergruft in Wien.
Als Mutter des letzten Kaisers von Österreich war Maria Josepha Zeugin des Endes einer jahrhundertealten Monarchie. Ihre stille Stärke, ihr soziales Engagement und ihre Treue zu Familie und Glauben machen sie zu einer bemerkenswerten Persönlichkeit der ausgehenden Habsburgerzeit – fern der großen Politik, aber tief verwurzelt im Pflichtbewusstsein einer untergehenden Welt.

Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Maria_Josepha_von_..._(1867%E2%80%931944)

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3 Monate 2 Wochen her - 3 Monate 10 Stunden her #41 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

Biographische Anmerkungen

Linke Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

Seine Majestät der König von Bayern
Letzter Wittelsbacher König von Bayern.

Ludwig III. von Bayern, geboren am 7. Januar 1845 in München, war der letzte regierende Monarch des Königreichs Bayern. Als ältester Sohn des späteren Prinzregenten Luitpold wurde er in einem streng katholischen und konservativen Umfeld erzogen. Nach einer militärischen Laufbahn und Studienjahren in München widmete er sich vor allem landwirtschaftlichen Fragen – als Pionier auf seinem Mustergut Leutstetten betrieb er Milchwirtschaft und Pferdezucht, was ihm unter der Bevölkerung den Spitznamen "Millibauer" einbrachte.
Nach dem Tod seines Vaters übernahm Ludwig 1912 das Amt des Prinzregenten für den regierungsunfähigen König Otto. Zwei Jahre später, im November 1913, wurde er mit Zustimmung des Landtags zum König von Bayern proklamiert – eine verfassungsrechtliche Besonderheit, da Otto formal König blieb. Als Herrscher zeigte sich Ludwig III. pflichtbewusst, aber wenig charismatisch. Er war stark in der katholisch-sozialen Bewegung verankert und setzte sich für agrarische und soziale Reformen ein, überließ die Regierungsführung jedoch weitgehend seinen Ministern.
Der Erste Weltkrieg stellte eine Zäsur dar. Ludwig bemühte sich zunächst um patriotische Geschlossenheit, verlor aber im Laufe des Krieges zunehmend an Rückhalt. Die wirtschaftliche Notlage, Versorgungskrisen und die allgemeine Kriegsmüdigkeit führten zu wachsender Unzufriedenheit. Im November 1918, angesichts der revolutionären Unruhen in München, verließ Ludwig mit seiner Familie die Stadt – ohne formell abzudanken. Mit der sogenannten Anifer Erklärung vom 12. November verzichtete er auf die Ausübung seiner königlichen Rechte, was de facto das Ende der Monarchie in Bayern bedeutete.
Nach Jahren im Exil in der Schweiz und in Ungarn kehrte Ludwig 1920 nach Bayern zurück. Er starb am 18. Oktober 1921 auf Schloss Nádasdy in Ungarn und wurde in der Münchner Frauenkirche beigesetzt. Ludwig III. gilt als eine Figur des Übergangs: traditionsverbunden, reformwillig in sozialen Fragen, aber politisch wenig durchsetzungsstark. Sein Rückzug aus der Politik markierte das Ende einer über sieben Jahrhunderte währenden Herrschaft der Wittelsbacher in Bayern und ebnete den Weg für die Weimarer Republik.

Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_III._(Bayern)

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3 Monate 2 Wochen her - 3 Monate 10 Stunden her #42 von ADLERWien
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Linke Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin
Ehrwürdige Dienerin Gottes.

Zita von Bourbon-Parma, Kaiserin von Österreich, Apostolische Königin von Ungarn, wurde am 9. Mai 1892 in der Villa Pianore in der Toskana geboren. Sie entstammte dem hochadligen Haus Bourbon-Parma, einer Nebenlinie der spanischen Bourbonen, und war das siebte Kind ihres Vaters Robert I. von Parma aus dessen zweiter Ehe mit Maria Antonia von Portugal. In einer kinderreichen, tief katholischen Familie aufgewachsen, erhielt Zita eine sorgfältige und breit gefächerte Ausbildung – sie sprach mehrere Sprachen fließend, darunter Französisch, Italienisch und Deutsch, und wurde auch in Geschichte, Naturwissenschaften, Musik und Religion unterrichtet. Ihre Jugend verbrachte sie überwiegend in Österreich und Italien, wobei sie sowohl höfisches Leben als auch klösterliche Strenge kennenlernte.
1911 heiratete sie Erzherzog Karl von Österreich, den Großneffen Kaiser Franz Josephs. Die Ehe war von tiefer gegenseitiger Zuneigung geprägt und sollte nicht nur familiär, sondern auch politisch bedeutsam werden: Nach dem Tod Kaiser Franz Josephs im November 1916 wurde Karl als Karl I. Kaiser von Österreich und König von Ungarn – und Zita damit zur letzten Kaiserin der Donaumonarchie.
Zita war keine passive Kaisergattin. Sie unterstützte ihren Mann aktiv bei seinen politischen Entscheidungen und zeigte besonders in den letzten Jahren der Monarchie großen persönlichen Einsatz. Während des Ersten Weltkriegs bemühte sich das Kaiserpaar um eine Verständigung mit den Alliierten, vor allem über Zitas Brüder, die in der französischen Armee dienten – ein Versuch, der unter dem Namen „Sixtus-Affäre“ bekannt wurde und politisch erhebliche Wellen schlug.
Nach dem Ende der Monarchie 1918 und zwei gescheiterten Restaurationsversuchen in Ungarn 1921 wurde das Ehepaar ins Exil verbannt. Karl starb bereits 1922 auf Madeira – Zita blieb mit ihren acht Kindern zurück und führte ein von Entbehrungen, aber auch unerschütterlichem Pflichtbewusstsein geprägtes Leben. Sie lebte unter anderem in Spanien, Belgien, Kanada und der Schweiz, stets bemüht, das Andenken an die Monarchie und die Ansprüche ihres Sohnes Otto aufrechtzuerhalten.
Zita starb am 14. März 1989 im Alter von 96 Jahren im schweizerischen Zizers. Ihr Begräbnis in der Wiener Kapuzinergruft wurde zu einer großen öffentlichen Gedenkfeier. Ihr Herz wurde, nach alter habsburgischer Tradition, im Kloster Muri beigesetzt. Seit 2009 läuft das Seligsprechungsverfahren für Zita – ein Zeichen dafür, dass ihr Leben nicht nur von historischem, sondern auch von spirituellem Gewicht war. Als letzte Kaiserin Österreichs verkörperte sie eine untergehende Epoche – mit Haltung, Glauben und beeindruckender Würde.

Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Zita_von_Bourbon-Parma

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3 Monate 2 Wochen her - 3 Monate 10 Stunden her #43 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

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Seine k. u. k. Apostolische Majestät
Seliger Karl von Österreich.

Karl Franz Joseph Ludwig Hubert Georg Otto Maria Erzherzog von Österreich wurde am 17. August 1887 auf Schloss Persenbeug geboren. Als Sohn von Erzherzog Otto und Maria Josepha von Sachsen wuchs er in einem tief katholischen, monarchietreuen Umfeld auf. Lange Zeit stand er nicht im unmittelbaren Zentrum dynastischer Erwartungen – erst nach der Ermordung seines Onkels Franz Ferdinand im Jahr 1914 wurde Karl zum Thronfolger der Habsburgermonarchie bestimmt.
Am 21. November 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, folgte er seinem Großonkel Kaiser Franz Joseph auf den Thron. In einer Zeit schwerster innerer und äußerer Krisen übernahm er als Kaiser Karl I. von Österreich und König Karl IV. von Ungarn die Führung eines Vielvölkerreichs, das bereits tief erschüttert war. Seine Herrschaft war geprägt von dem ehrlichen, aber letztlich vergeblichen Bemühen, Frieden zu schaffen und das Reich zusammenzuhalten. Besonders hervorzuheben sind seine diplomatischen Initiativen zur Beendigung des Krieges – etwa die sogenannte Sixtus-Affäre, in der er über Verwandte seiner Frau Zita heimlich Friedensfühler zu den Alliierten ausstreckte. Der Plan wurde jedoch öffentlich bekannt, scheiterte und schwächte Karls Position erheblich.
Gleichzeitig erstarkten im Inneren die nationalen Unabhängigkeitsbewegungen – in Böhmen, bei den Südslawen, in Polen und Ungarn – und machten den Fortbestand der Donaumonarchie zunehmend unmöglich. Im Herbst 1918 brach das Habsburgerreich unter dem Druck von Kriegsniederlagen, Hunger, Revolution und nationaler Selbstbestimmung endgültig zusammen.
Am 11. November 1918 verzichtete Karl in einer feierlichen Erklärung auf "jeden Anteil an den Staatsgeschäften", behielt sich aber ausdrücklich vor, den Thron nicht offiziell zu renunzieren. Er ging ins Exil in die Schweiz und versuchte 1921 zweimal vergeblich, in Ungarn wieder die Königsherrschaft zu übernehmen – ohne Erfolg. Die politische Realität hatte sich längst gewandelt.
Sein letztes Lebensjahr verbrachte Karl verarmt mit seiner Familie auf der Insel Madeira, wo er am 1. April 1922 im Alter von nur 34 Jahren an einer Lungenentzündung starb. Trotz aller politischen Fehlschläge blieb sein persönlicher Einsatz für Frieden, soziale Gerechtigkeit und sein tiefes religiöses Leben vielen in Erinnerung. 2004 wurde er von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen und wird seither als "Seliger Karl von Österreich" verehrt.
In der historischen Rückschau erscheint Karl I. als tragische Gestalt – ein gutwilliger Monarch, der sich dem Strom der Geschichte entgegenstellte, aber an den übermächtigen Kräften von Krieg, Nationalismus und Systemverfall zerbrach. Er war der letzte Herrscher einer Jahrhunderte alten Dynastie – und der erste, der als Seliger in die Annalen der Habsburger einging.

Quellen: 
WIKIPEDIA

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