12. Mai 2025 - Muttertag
Wappen galten über Jahrhunderte als Ausdruck männlicher Ehre, Rittertugend und gesellschaftlicher Stellung. Ihre Ursprünge liegen im militärischen Bereich: Schilde, Helme und Fahnen dienten der Identifikation auf dem Schlachtfeld – eine Welt, in der Frauen ausgeschlossen waren. Das Wappen symbolisierte männliche Tapferkeit, Abstammung und Besitz – zentrale Werte im adligen Selbstverständnis. In der Heraldik wurden Wappen meist patrilinear vererbt, also über die männliche Linie, wodurch Frauen oft nur als „Beifügung“ – etwa durch Allianzwappen in Ehen – sichtbar wurden. Auch die Rechtsakte zur Wappenverleihung richteten sich fast ausschließlich an Männer, etwa bei Adelserhebungen, Ordensaufnahmen oder der Zulassung zu Turnieren. Frauen durften zwar in Ausnahmefällen Wappen führen, doch diese Rechte mussten eigens beantragt oder durch Stiftung legitimiert werden. So wurde das Wappen zur exklusiven Chiffre männlicher Identität – und blieb es vielerorts bis weit ins 20. Jahrhundert hinein.