1095 Wien - Universitätsstraße 6 Postfach 7 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. Mittwoch 17:00 bis 19:00 Uhr

FORUM - Heraldisch-Genealogische Gesellschaft ADLER

Im Dialog bleiben!

Das ADLER-FORUM, funktioniert nach dem Motto: Mitglieder helfen Mitgliedern! Viele Mitglieder der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft ADLER sind erfahrene Genealogen oder forschen an heraldischen Fragestellungen.

Sie haben Fragen zu adelsrechtlichen Themen?
Sie möchten in Erfahrung bringen ob und wann eine bestimmte Familie in den niederen oder höheren Adelsstand erhoben wurde?
Sie haben Fragen zu Münzen, Medaillen, Orden oder Wappen?

Stellen Sie Ihre Frage möglichst exakt, unter Angabe Ihrer bisherigen Erkenntnisse und verwendeten Literatur im FORUM. Um die Schreiberechte im Forum zu aktivieren, melden Sie sich für den internen Mitgliederbereich an: Anmelden / Login im Mitgliederbereich.

Sie sind noch nicht registriert? Bitte registrieren Sie sich für den Mitgliederbereich.

Sitzliste Ah. Déjeuner am Samstag, 1. Juni 1918

Mehr
3 Monate 1 Woche her - 3 Monate 1 Woche her #24 von ADLERWien
An der Tafel der Majestäten – Rang, Ehre und Bedeutung eines Allerhöchsten Déjeuners in der späten Habsburgermonarchie

Einleitung
Im höfischen Zeremoniell des Kaiserreichs Österreich-Ungarn galt der gemeinsame Tisch mit dem Herrscherhaus als Inbegriff kaiserlicher Nähe und persönlicher Gnade. Wer an der Allerhöchsten Mittagstafel – etwa wie jene am 1. Juni 1918 in Laxenburg – teilnahm, genoss nicht bloß ein ausgesuchtes Mahl, sondern war Teil eines politischen, sozialen und symbolischen Aktes ersten Ranges. Die Anwesenheit des Kaiserpaares und des Königs von Bayern, eingebettet in das ritualisierte Protokoll des Hauses Habsburg-Lothringen, verlieh dieser Tafelrunde höchste historische und dynastische Bedeutung.

Die Funktion des Allerhöchsten Déjeuners
Im höfischen Kontext bedeutete das „Déjeuner“ nicht bloß ein Mittagessen, sondern war ein formal strukturierter gesellschaftlicher Akt. Es diente mehreren Zwecken:
  • Repräsentation monarchischer Einheit: Die Anwesenheit von Kaiser Karl I., Kaiserin Zita und König Ludwig III. von Bayern spiegelte die dynastische und politische Verbundenheit des Hauses Habsburg mit den katholischen Königshäusern Mitteleuropas.
  • Ehre und Auszeichnung: Eine Einladung galt als persönliche Bestätigung höchster Gunst. Es war ein sichtbares Zeichen des Vertrauens und der Nähe zur Krone.
  • Kommunikation auf Augenhöhe – zumindest symbolisch: Die Tafelrunde schuf einen Raum der kontrollierten Vertraulichkeit, in dem Staatsgeschäfte inoffiziell angebahnt, militärische Belange diskret erörtert und dynastische Allianzen gepflegt werden konnten.
Wer durfte teilnehmen?
Ein Blick auf die Sitzliste zeigt: Die Gästeliste war ein Spiegel der Elite der Monarchie – sorgfältig kuratiert nach Stand, Funktion, Loyalität und persönlicher Beziehung zur kaiserlichen Familie. Teilnahmeberechtigt waren nur:
a) Mitglieder des Hochadels mit Hofrang
Nur Angehörige altösterreichischer Hochadelsgeschlechter mit Hofamt (z. B. Obersthofmeister, Flügeladjutanten, Stallmeister) waren geladen. Diese Ämter waren nicht nur protokollarisch, sondern politisch und administrativ hoch bedeutend.
b) Hohe Militärs und Diplomaten
Gerade im Kriegsjahr 1918 dominierten Generaladjutanten, Stabschefs und Botschafter die Runde. Ihre Einladung bedeutete, dass sie unmittelbar ins militärisch-dynastische Denken des Monarchen eingebunden waren.
c) Vertrauenspersonen der Majestäten
Einladungen galten auch den Hofdamen und Kammerherren und Leibgarde, die das persönliche Umfeld der Majestäten bildeten. Ihre Anwesenheit symbolisierte Vertrautheit, Loyalität und Diskretion – sie waren gleichsam die „Augen, Ohren und Sicherheit“ der Monarchie.

Der symbolische Stellenwert der Einladung
In der Habsburgermonarchie galt: Nicht jede Ehre war sichtbar – aber jede Sichtbarkeit war eine Ehre.
Die Einladung zur Mittagstafel war:
  • ein sozialer Ritterschlag,
  • ein stilles Machtbekenntnis,
  • ein Zeichen von Zugehörigkeit zur kaiserlichen Intimsphäre.
Für den Eingeladenen bedeutete es: Er war Träger der Staatsraison – sei es durch Blut (Dynastie), durch Tapferkeit (Militär), durch Loyalität (Hofstaat) oder durch Verstand (Ministerium, Diplomatie).

Kontexte und Konsequenzen
Die Teilnahme war kein gesellschaftliches Detail – sie wurde registriert, beobachtet, interpretiert:
  • Die Presse nahm solche Anlässe (wenn sie überhaupt bekannt wurden) zum Anlass höfischer Berichterstattung.
  • Die Diplomatie achtete auf die Sitzordnung, auf Reihenfolge und Nähe zum Herrscher.
  • Der Hofadel wertete Einladungen als Zeichen innerer Hierarchien – eine Form des höfischen „Ratings“ unter Gleichgestellten.
Fazit: Nähe zum Thron als Ausdruck politischer Relevanz
Im ausgehenden Kaiserreich – unter den letzten Monaten des Ersten Weltkriegs – war jede symbolische Handlung der Monarchie bedeutungsgeladen. Die Allerhöchste Tafelrunde stellte keine bloße Etikette dar, sondern war Teil eines Systems höfischer, politischer und dynastischer Ordnung.
Die Einladung war Ausdruck des höchsten Vertrauens und zugleich ein politischer Auftrag: Wer dort saß, repräsentierte die Monarchie – und trug sie mit.

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
3 Monate 1 Woche her - 2 Monate 1 Woche her #25 von ADLERWien
 

Allerhöchsten Déjeuner
am 
Samstag, den 1. Juni 1918, um 1 Uhr
im Parterre-Saal zu Laxenburg
Linke Tischseite (von oben nach unten): Rechte Tischseite (von oben nach unten): Gesamtanzahl der Personen: 37 (38)

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
3 Monate 1 Woche her - 2 Monate 3 Wochen her #26 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

Biographische Anmerkungen

Rechte Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

Garde-Oberleutnant Ritter von Schullern
Garde-Oberleutnant, Zugskommandant der lokalen Infanterie-Leibgarde.

Manfred Ritter von Schullern zu Schrattenhofen (8. Juli 1893, Wien-Margareten – 10. September 1959, Innsbruck) war k.u.k. Offizier, Staatswissenschaftler und österreichischer Diplomat. Er entstammte einer traditionsreichen Tiroler Beamtenfamilie und war der einzige Sohn von Hofrat Univ.-Prof. Dr. Hermann Ritter von Schullern zu Schrattenhofen und Theresina Manfredi.
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Innsbruck und der Infanteriekadettenschule legte Schullern 1914 die Matura ab. Im selben Jahr zog er als Leutnant des 1. Tiroler Kaiserjägerregiments in den Ersten Weltkrieg. Er wurde dreimal verwundet und diente zuletzt als Oberleutnant im k.u.k. Leibgarde-Infanterieregiment als Zugskommandant von Schloss Laxenburg.
Nach Kriegsende entschied er sich für das Studium der Staatswissenschaften in Innsbruck, das er 1927 mit der Promotion zum Doktor der Staatswissenschaften abschloss. In der Zwischenkriegszeit war er als Amtsrevident bei der Post- und Telegrafen-Direktion Innsbruck tätig.
Die nationalsozialistische Machtübernahme traf ihn hart: 1938 wurde er von der SA verhaftet und verbrachte später sechs Wochen in Gestapo-Haft. 1940 meldete er sich freiwillig zur Wehrmacht und diente während des Zweiten Weltkriegs als Major der Luftwaffe. In dieser Funktion leitete er ein Pionier-Bataillon, das in Frankreich, Italien und Russland Feldflugplätze errichtete.
Im März 1945 führte er seine Einheit kampflos über den Rhein nach Nordtirol zurück, wo sie am 3. Mai abgerüstet wurde.
Nach dem Krieg wurde Schullern in den Verwaltungsdienst der Stadt Innsbruck übernommen. Als Stadtinspektor leitete er unter anderem die Einwohnererfassung und das Wohnungsamt. 1947 trat er in den diplomatischen Dienst ein und wurde Konsul 1. Klasse an der österreichischen Gesandtschaft in Rom. Ein Jahr später erhielt er den Auftrag, das Generalkonsulat in Mailand aufzubauen, das er bis 1953 leitete. 1952 wurde er zum Generalkonsul 2. Klasse ernannt. Es folgten weitere Einsätze in Triest und Zürich. Von 1956 bis zu seiner Pensionierung Ende 1958 war er Generalkonsul in Triest. Aufgrund seiner Beliebtheit gewährte ihm das Auswärtige Amt auf Wunsch der dortigen österreichischen Gemeinschaft ein Ehrenjahr, das bis März 1959 andauerte.
Schullern war seit 1921 mit Maria Caroline Stockheim verheiratet. Das Paar hatte zwei Kinder: Dorothea (*1922) und Hermann (*1931). Er starb am 10. September 1959 in Innsbruck.
Für seine Verdienste erhielt Manfred Schullern zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Militärverdienstkreuz III. Klasse, die Silberne Tapferkeitsmedaille I. Klasse sowie das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1956).

Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Schullern-Schrattenhofen
alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=shb&...918&page=404&size=45

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
3 Monate 1 Woche her - 2 Monate 3 Wochen her #27 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

Biographische Anmerkungen

Linke Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

Flügeladjutant Korvetten-Kapitän von Schonta
Marineoffizier, Flügeladjutant Kaiser Karls I.

Emmerich Zeno Schonta von Seedank, geboren am 18. September 1878 in Pola, Istrien (heute Pula, Kroatien); gestorben am 3. November 1945 in Wien. Sohn des k.k. Konteradmirals Carl Schonta von Seedank (geb. 4. Juli 1841 in Klagenfurt; gest. 23. März 1911), der 1866 an der Seeschlacht von Lissa teilnahm und später dem Küstenbeschreibungsbüro in Triest vorstand.
Emmerich Zeno trat 1896 nach Besuch der Marineakademie Fiume als Seekadett 2. Klasse in die österreichisch-ungarische Kriegsmarine ein. Seine Beförderungen:
  • 1898: Seekadett 1. Klasse
  • 1900: Fregattenleutnant
  • 1907: Linienschiffsleutnant
  • 1916: Korvettenkapitän
  • 1919: Pensionierung
Er diente u.a. 1897 auf der SMS Leopard während der Kreta-Unruhen und 1900 im Boxeraufstand in China. Im Ersten Weltkrieg war er Artillerieoffizier auf der SMS Szigetvár und nahm an Kampfhandlungen u.a. bei Ancona, Fano und Pesaro teil.
Ab 1917 war er Flügeladjutant von Kaiser Karl I., begleitete diesen 1919 ins Exil in die Schweiz, später auch nach Madeira, wo er die Übersiedlung der kaiserlichen Kinder organisierte. Nach Zwischenstationen in Luxemburg kehrte er 1922 nach Österreich zurück.
In den Folgejahren trat Schonta publizistisch hervor, verteidigte in Vorträgen und Schriften die Politik des letzten Kaiserpaares und widersprach öffentlich Kritikern wie David Lloyd George.

Quelle:
www.biographien.ac.at/oebl/oebl_s/Schont...h-Zeno_1878_1945.xml

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
3 Monate 1 Woche her - 3 Monate 1 Woche her #28 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

Biographische Anmerkungen

Rechte Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

Obersthofmeister Graf Esterházy
Oberhofmeister der Kaiserin und Königin Zita.

Graf Sándor (Alexander) Esterházy, Freiherr zu Galántha, Erbgraf v. Forchtenstein (vollständiger Name: Maria Alexander Nikolaus Gabriel) wurde am 3. Oktober 1868 in Pápa geboren. Er war der Sohn von Paul Maria Franz Wolfgang, Graf Esterházy de Galántha, und seiner Frau, Gräfin Ilona.
Er heiratete am 4. November 1897 in Frascati bei Rom Donna Agnese Borghese-Aldobrandini (1877 - 1910) mit der er 7 Kinder hatte.
Esterházy war Oberhofmeister der Kaiserin und Königin Zita und erlebte in der Wiener Hofburg den Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie. Er begleitete die Majestäten bis Brăila und war Ritter vom goldenen Vlies, Geheimer Rat und Kämmerer, Legationssekretär im Disponibilitätsstand, Kanzler des Elisabeth-Ordens, Rittmeister a. D. der ungarischen Landwehr, erbliche Mitglied des Magnantenhauses. Später zog er sich nach Marcaltö zurück. Er starb am 3. Januar 1925 in Marcaltö und ist in Ganna beigesetzt.

Quellen:
de.esterhazy.net/index.php/Graf_Sandor_E...A1ntha_(1868_-_1925)
alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=shb&...918&page=414&size=45
de.findagrave.com/memorial/217797728/s%C...1zy_de_gal%C3%A1ntha

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
3 Monate 1 Woche her - 2 Monate 3 Wochen her #29 von ADLERWien
Wer waren die Persönlichkeiten?

Biographische Anmerkungen

Rechte Tischseite (vom Eingang aus gesehen)

Dienstkämmerer Graf Attems
Dienstkämmerer der Kaiserin und Königin Zita.

Dr. oec. publ. Graf Ferdinand von Attems‑Heiligenkreuz, geboren am 14. August 1885 in Lichtenegg (Niederösterreich), entstammte Ferdinand dem traditionsreichen steirisch‑friaulischen Adelsgeschlecht Attems‑Heiligenkreuz. Sohn von Emil Graf von Attems und Therese Irene Gräfin O'Donnell von Tyrconnell.
Über sein Leben ist wenig überliefert: Laut familienkundlichen Aufzeichnungen übernahm er zunächst das Familiengut in der Steiermark bzw. Slowenien. Während des Zweiten Weltkriegs war er in die konfliktreichen Machtverhältnisse der Region eingebunden. Dokumente erwähnen, dass er vermutlich um 1946 verstarb, möglicherweise in seinem Besitzgut bei Windisch-Feistritz (Slowenien).
Sein Lebensweg illustriert damit eine Linie: Adeliger Herkunft, Ausbildung für höfische Aufgaben, Tätigkeit als enge Stütze der Kaiserin, und schließlich die Rückkehr in die Rolle eines Gutsbesitzers – eingebettet in die Herausforderungen der geopolitischen Umbrüche der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Funktionen: Kämmerer, Rittmeister in der Reserve.
Auszeichnungen: Silberne Militär-Verdienst-Medaille am Bande des Militär-Verdienst-Kreuzes, Militär-Jubiläumskreuz, Könglich preußisches Eisernes Kreuz zweiter Klasse, Königlich preußischer Kronen-Orden, Könligich bayerischer Militär-Verdienst-Orden vierter Klasse mit Kreuz und Schwertern, Orden der württembergischen Krone, Komtur.

Quellen:
alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=shb&...918&page=414&size=45
www.geni.com/people/Ferdinand-graf-von-A.../6000000007381386896
dariah-si.github.io/Attems/attems-comm.2.html
de.wikipedia.org/wiki/Attems_%28Adelsgeschlecht%29
Anmerkung: Therese Schwarzenberg in "Meine Reise nach Sophia und Konstantinopel mit den Majestäten 16. bis 24. Mai" nennt Dienstkämmerer Emil Graf Attems (1857–1921).

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Ladezeit der Seite: 0.189 Sekunden

Informationen

Kontakt

Wien IX., Universitätsstraße 6 / Hochparterre
1095 Wien PF 7
+43 1 409 25 78
Mi: 17.00 - 19.00 Uhr
Office (a) GesellschaftADLER.org

Bankverbindung

IBAN: AT84 6000 0000 0782 3338
BIC: BAWAATWW
Gesellschaft ADLER, Heraldisch-Genealogische
Mitgliedsbeitrag Euro 70 pro Jahr